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Nach dem Brandanschlag auf den Landgasthof in Winden gibt es nach wie vor keine konkreten Hinweise – Aber die Befragungen der Sonderermittlungsgruppe laufen noch

(ty) Noch keine brauchbaren Ergebnisse hat die Befragung der Anwohner in Winden erbracht, was den Brandanschlag auf den Landgasthof in Winden betrifft, der ab Anfang September 67 Asylsuchenden zur vorübergehend neuen Heimat werden soll. „Es gibt leider noch keine konkrete Spur oder gar einen Tatverdacht“, so Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer gegenüber unserer Zeitung, „aber wir haben immer noch intensiv mit den Befragungen zu tun. Es sind noch viele offen.“

Auch die Befragung der Jugendlichen, die in der Nacht des Brandanschlages in unmittelbarer Nähe am Reichertshofener Heideweiher an einer Schulabschluss-Party teilgenommen hatten, führte laut Kammerer noch zu keiner brauchbaren Spur. Auch kämen wenig Hinweise von außen, was laut Kammerer jedoch daran liegen könnte, dass „wir sehr aktiv an die Leute herantreten“. Die Sonderermittlungsgruppe, die ob der Brisanz des Falles von 25 auf 50 Beamte aufgestockt worden war, sei intensiv dabei. „Wir wollen das Ding aufklären“, so Kammerer.

Parallel dazu laufen kriminalpolizeiliche Ermittlungen vom Schreibtisch aus. Weil die Polizei bekanntlich einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat nicht ausschließt, werde außerdem „im rechten Spektrum“ ermittelt. Die Sonderermittlungsgruppe steht in Kontakt zum Staatsschutz, zum Verfassungsschutz, zum Landeskriminalamt und auch zu anderen Polizeipräsidien.

In dem ehemaligen Pensions-Gasthaus Däuber sollen ab September 67 Asylbewerber untergebracht werden. Der Landkreis Pfaffenhofen hat mit dem Eigentümer des Gebäude-Komplexes bereits einen auf mindestens sieben Jahre laufenden Mietvertrag unterzeichnet. Mit Option auf drei weitere Jahre. Im Vorfeld hatte sich in dem 830-Seelen-Ort Winden Unmut gegen die geplante Unterbringung der Flüchtlinge breit gemacht – Sorge bis Angst bereitete den Bürgern dabei vor allem die hohe Zahl der Personen, die hier einquartiert werden sollen. Zunächst war, wie berichtet, von über 130 Asylbewerbern die Rede – doch dafür gab es keine Genehmigung. Daraufhin wurde die Zahl auf 67 reduziert. Betrieben wird die Unterkunft angesichts dieser reduzierten Zahl nun nicht, wie zunächst angedacht, von der Regierung von Oberbayern, sondern vom Landkreis selbst.

Die Kreisbehörde wolle sowohl an dem früheren Landgasthof als Flüchtlings-Unterkunft sowie an dem geplanten Belegungstermin – 1. September – festhalten, betont Landrat Martin Wolf (CSU). Man wolle damit auch das Signal an die Täter senden, dass sie nichts erreicht hätten und dass man sich von dem Vorhaben nicht abbringen lasse. Der Zeitplan sei „unverrückbar“, betonte Wolf – er könne sich allenfalls verzögern, falls die Beseitigung der Brandspuren länger dauere. Inzwischen hat das Landratsamt erklärt, dass die Belegung des Gebäudes erst im Oktober erfolgt; der Grund liege in den Umbaumaßnahmen, die durch den Eigentümer erfolgen.

Das Gebäude des ehemaligen Landgasthofs selbst ist von dem Brandanschlag nur minimal betroffen und in seiner Substanz nicht beschädigt. Das flache Nebengebäude, in dem einst eine Disco untergebracht war und das zuletzt als Lagerraum diente, ist vollständig ausgebrannt. Der Schaden wird auf rund 150 000 Euro beziffert. Eine Unterbringung von Flüchtlingen war in diesem Anbau aber nicht geplant.

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