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Der FDP-Bewerber erklärt im ausführlichen Gespräch mit unserer Zeitung, was seiner Ansicht nach im Kreis Pfaffenhofen anders laufen sollte und wofür er sich im Falle seiner Wahl einsetzen will.

(ty) Bei der Pfaffenhofener Landratswahl am 7. Mai können sich die Bürger zwischen drei Kandidaten entscheiden. Franz Niedermayr von der FDP und Norbert Ettenhuber von den Grünen wollen dorthin, wo Martin Wolf (CSU) seit sechs Jahren ist: auf den Chef-Sessel im Landratsamt. Unsere Zeitung hat mit allen drei Bewerbern ein großes Video-Interview geführt. Hier sehen Sie das Gespräch mit Franz Niedermayr (56).

Vorab ein Hinweis in eigener Sache: Die ausführlichen Interviews mit den drei Kandidaten hat Tobias Zell, Chefredakteur von pfaffenhofen-today, unabhängig voneinander am 26. März geführt. Nachdem Martin Wolf, wie berichtet, am 2. April in einen Verkehrsunfall verwickelt worden war und seither mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liegt, hatte die Redaktion entschieden, das Interview mit Martin Wolf – und damit auch die Gespräche mit den anderen beiden Kandidaten – zunächst nicht zu veröffentlichen. Inzwischen liegt die Zustimmung von Wolfs Familie vor; damit gehen nun alle drei Video-Interviews online. 

Niedermayr, der seit 2002 für die Liberalen im Pfaffenhofener Stadtrat sitzt und von 2008 bis 2014 Mitglied des Kreistags war, ist unter andrem nicht zufrieden mit der Fahrrad-Infrastruktur im Landkreis. Seiner Meinung nach gilt es die Voraussetzungen zu schaffen, damit der Drahtesel eine echte Alternative zum Auto wird. Auch in Sachen Tourismus-Förderung sowie beim Kommunalunternehmen für Strukturentwicklung im Landkreis (KUS) sieht er Verbesserungsbedarf. 

Die Errichtung weiterer Windkraft-Anlagen im Kreis Pfaffenhofen lehnt der FDP-Kandidat klar ab. „Wenn wir unsere ganze Landschaft zupflastern mit Windrädern, dann sind wir nicht mehr attraktiv“, findet er – man wolle dann hier nicht mehr wohnen und nicht mehr Urlaub machen. Niedermayr räumt ein, dass auch er damals der so genannten Positiv-Planung zugestimmt hat, mit der die 19 Gemeinden festgelegt haben, auf welchen Flächen Windkraft-Anlage möglich sein sollen. Doch diese Planung sieht er nicht in Stein gemeißelt. 

Hier sehen Sie das Interview mit Franz Niedermayr. 

Den seit Jahren vergeblich geforderten Lärmschutz an der A9 bei Schweitenkirchen hat Niedermayr ganz oben auf der Agenda. Wenngleich hier eigentlich nicht der Landkreis zuständig ist, sollte seiner Meinung nach genau der die laut derzeitigem Stand noch fehlenden 2,5 Millionen Euro auf den Tisch legen. Das könne man sich zum Wohle der Bürger leisten, das Geld sei hier gut angelegt. Stark macht sich der FDP-Kandidat auch für den Bau einer weiteren Autobahn-Ausfahrt bei Bruckbach. 

Eine kritische Haltung vertritt der 56-Jährige, was die Schaffung weiterer Gewerbegebiete angeht. „Wir zerstören unseren touristisch attraktiven Landkreis“, warnt er. Man könne Arbeitsplätze auch anders schaffen, das müsse nicht immer auf Kosten der Fläche geschehen. 

Zu langsam geht es Niedermayr bei der Behandlung von Bauanträgen im Landratsamt, die Abläufe missfallen ihm. „Ich möchte, dass eine Baugenehmigung in vier Wochen durch ist“, sagt er und verspricht, im Falle seiner Wahl einen „Kümmerer“ einzuführen. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt würde sich entspannen, wenn manches zügiger ginge, meint er.

 

Franz Niedermayr im Interview mit Chefredakteur Tobias Zell.

Auch Vorgänge an der hochdefizitären Ilmtalklinik-GmbH kritisiert Niedermayr. Ihm fehlt ein klares Konzept. „Das kann ich nicht mehr durchgehen lassen, darum kandidiere ich auch.“ Jedes Jahr werde hier „Geld verschustert“. Er fordert „schlaue Lösungen“ und die „Umsetzung von Dingen, die woanders funktionieren“. Außerdem spricht er sich für die Errichtung eines Parkhauses am Pfaffenhofener Krankenhaus aus. 

Im Gegensatz zu Amtsinhaber Martin Wolf und Grünen-Bewerber Norbert Ettenhuber würde Niedermayr im Falle seiner Wahl die volle Landrats-Amtszeit von sechs Jahren absolvieren, wie er erklärt. Angesichts der vielen Themen, die es anzupacken gelte, brauche es diese Zeit. Hintergrund der im Raum stehenden freiwilligen Verkürzung der Amtszeit auf drei Jahre: Dann könnten ab 2020 die Wahl von Kreistag und Landrat wieder zusammen stattfinden. Das offizielle Wahlprogramm von Niedermayr finden Sie auf seiner Internet-Seite

Die Gespräche mit den anderen beiden Bewerbern sehen Sie hier:

Video-Interview: Martin Wolf

Video-Interview: Norbert Ettenhuber

 

Bisherige Beiträge zur Pfaffenhofener Landratswahl 2017:

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