Die Aufrechte Küchenschelle ist eine besonders geschützte und sehr seltene Pflanze, von der man besser die Finger lassen sollte.
(ty) Die Aufrechte oder Echte Küchenschelle gehört zu den Hahnenfuß-Gewächsen und kommt im Landkreis Pfaffenhofen in dem geschützten Landschafts-Bestandteil "Dünzinger Steinbruch" vor. Die blau-violette Blüte erscheint zwischen März und Mai. Die Pflanze wird bis zu zehn Zentimeter hoch, ist aufrecht und ähnelt einem Glöckchen. Um eine übermäßige Wasserverdunstung zu verhindern, sind die Blütenhüllblätter außen zottig behaart. Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und erscheinen erst nach der Blüte.
"Die Pflanze liebt Kalk ebenso wie Wärme", berichtet Brigitte Dirndorfer von der Unteren Naturschutzbehörde am Pfaffenhofener Landratsamt. Die Echte Küchenschelle sei besonders geschützt und sehr selten, betont sie. "Sie kommt normalerweise an Trocken- und Halbtrockenrasen vor", sagt die Expertin. Die Küchenschelle, biologisch "Pulsatilla vulgaris" genannt, enthält Protoanemonin und Amemonin und ist sehr giftig – allerdings beliebt bei Bienen und Hummeln. Interessant ist: "Die Fruchtnüsschen können sich selber in den Boden eingraben", so Dirndorfer.
"Ein wunderschöner Frühlingsblüher" sei die Echte Küchenschelle, "auf den wir stolz sein können", sagt die Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen. Zugleich spricht die erfahrende Expertin aber eine unmissverständliche Warnung aus: "Lassen Sie die Finger weg! Die Küchenschelle kann heftige Haut- und Schleimhaut-Reaktionen auslösen – bis zu Verätzungen." Damit aber noch nicht genug: "Wer sie isst, riskiert unter anderem Lähmungen des zentralen Nervensystems."
* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellten wir im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kamen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.
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