Lisa Munz zum Baubeginn für die Erweiterung der Hähnchenmast-Anlage im Wolnzacher Ortsteil Eschelbach auf 144 600 Tiere.
In Eschelbach beginnen die Bauarbeiten für die Hühnermast-Anlage, die seit 2012 heftig von Tierschützern und besorgten Bürgern bekämpft wird. Das Pfaffenhofener Landratsamt wäscht sich nun die Hände in Unschuld. Als Grund für die Freigabe dieses Baus wird der Vorwand vorgeschoben, dass Schadensersatz-Forderungen vom Antragsteller an das Landratsamt erfolgen könnten. Das ist sowas von pervers, wenn man jetzt den ganzen Schlamassel von der Genehmigung auf andere schiebt.
Ich wünsche mir, dass die Genehmigungsbehörde schon jetzt ein schlechtes Gewissen hat, dass dieses Amt mit dieser Baumaßnahme für den Bau der Hühnermast-Anlage so reagiert hat. Wir sollten bloß nicht vergessen, dass es sich hier nicht um eine Erweiterung eines bäuerlichen Betriebes handelt, sondern klipp und klar um den Bau einer Massentieranlage.
Bei jeder Gelegenheit müssen wir uns anhören, dass das Tierwohl überall unbedingt eingehalten wird. In dieser Anlage werden zukünftig mehr als eine Million Masthühner im Jahr produziert – wie aus Massentierhaltungen dieser Art bekannt, unter qualvollen Lebensbedingungen mittels Turbomast bis zum Schlachtgewicht. Da ist nichts mehr von Tierwohl und artgerechter Tierhaltung in diesen Ställen zu finden.
Mit dieser Genehmigung hat sich das verantwortliche Landratsamt eindeutig zum Erfüllungsgehilfen für eine Massentieranlage im Landkreis Pfaffenhofen missbrauchen lassen. Aus dem Landratsamt wird jetzt argumentiert, dass zur Verhinderung einer Massentieranlage nur der Weg über eine Gesetzesänderung im Bund möglich ist. Das zeigt, wie gerne solche Behörden sich hinter Gesetzestexten verstecken, um ja keine Unannehmlichkeiten zu bekommen.
Schon mal im Landratsamt nachgedacht, dass es auch eine Zivilcourage und Gewissensentscheidungen zugunsten des Tierschutzes gibt? Wenn dem so wäre, könnte der Bürger auch mal den Hut respektvoll vor solchen Amtsträgern ziehen!
Lisa Munz,
Reichertshofen
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