Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) hat eine klare Meinung zu Windrädern – Ihm schweben 20 bis 25 Anlagen im Kreis vor
Von Tobias Zell
In der Frage nach weiteren Windrädern im Kreis Pfaffenhofen hat Landrat Martin Wolf (CSU) eine klare Ansage gemacht. „Wir schaffen die Energiewende nicht ohne Windkraft und nicht ohne die Gemeinschaft aller Gemeinden“, sagte er heute gegenüber unserer Zeitung. „Zurzeit haben wir elf Anlagen im Landkreis. Ich denke, dass wir mit 20 bis 25 Anlagen einen angemessenen Beitrag zur künftigen Energie-Versorgung leisten können“, so Wolf. Der Zubau kann aber seiner Meinung nach über Jahre gestreckt werden und muss nicht unmittelbar erfolgen.
In diesem Zusammenhang ruft Wolf noch einmal die mit allen 19 Gemeinden erarbeitete Windkraft-Planung für den Landkreis Pfaffenhofen in Erinnerung. Das Besondere daran ist bekanntlich, dass hierbei die Flächen ausgewiesen wurden, auf denen Windkraft möglich ist. Und: „Die Planung regelt verbindlich für alle Gemeinden gleiche Mindestabstände zu bewohnten Siedlungen“, sagt Wolf.
Der Landrat hebt dabei auch einen Vorzug der Positiv-Planung gegenüber der 10H-Regelung hervor: „Weiler werden dadurch sogar besser geschützt als bei 10H.“ Über die Fragen, wo und wie viele Windräder in den einzelnen Kommunen entstehen, solle basisdemokratisch in den Gemeinderäten beziehungsweise mit Bürgerentscheiden entschieden werden. „Dies sieht auch die derzeitige Rechtslage so vor“, so Wolf.
Diesbezüglich gibt es im Landkreis bekanntlich aktuell zwei Brennpunkte. Am 23. Oktober sind im Rahmen eines vom Pfaffenhofener Stadtrat initiierten Bürgerentscheides knapp 20 000 Wahlberechtigte dazu aufgerufen, darüber zu befinden, ob im Förnbacher Forst ein Windpark entstehen darf. Die hiesige Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) möchte in dem Waldgebiet bekanntlich drei Windkraft-Anlage errichten und betreiben. Der bereits auf den Weg gebrachte Bebauungsplan für das Projekt wird aber vom Stadtrat nur dann in Kraft gesetzt werden, wenn sich die Mehrheit der Pfaffenhofener bei dem Bürgerentscheid für das Vorhaben ausspricht.
In diesem Zusammenhang hat sich heute Abend auch der CSU-Ortsverband zu Wort gemeldet und eine klare Botschaft verkündet; lesen Sie dazu: "Gegen weitere Windräder auf Pfaffenhofener Stadtgebiet"
In der Gemeinde Ilmmünster waren die Bürger, wie berichtet, bereits im Juli zur Abstimmung aufgerufen. Sie sprachen sich dabei mehrheitlich gegen Windräder in ihrer Kommune aus. Hintergrund waren drei geplante Anlagen im Wittelsbacher Forst. Dieses Votum hat den Stellenwert eines Gemeinderat-Beschlusses. Damit ist klar: Der geplante Windpark wird nicht realisiert. Die Gemeinde stellt den entsprechenden Bebauungsplan nicht auf, das Vorhaben landete im Papierkorb. Doch jetzt kommt das große Aber: Momentan sieht es nämlich schwer danach aus, als würden trotzdem zwei Windkraft-Anlagen in dem Gebiet gebaut. Lesen Sie dazu: Werden jetzt doch noch Windräder bei Ilmmünster errichtet?
Bisherige Beiträge zum Thema Windkraft in Ilmmünster:
"Gegen weitere Windräder auf Pfaffenhofener Stadtgebiet"
Werden jetzt doch noch Windräder bei Ilmmünster errichtet?
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