Der Amtsinhaber, der seit einem Unfall schwer verletzt im Krankenhaus liegt, wurde mit 74,6 Prozent wiedergewählt. Er hat nun eine Woche Zeit, die Wahl anzunehmen. Ist er dazu nicht in der Lage, gibt es eine Neuwahl.
(ty) Die Bürger im Landkreis Pfaffenhofen haben ein unmissverständliches Votum abgegeben. Martin Wolf (CSU) hat bei der heutigen Landratswahl 74,56 Prozent der Stimmen erhalten und ist damit auf beeindruckende Weise im Amt bestätigt worden. Und das trotz zweier Gegenkandidaten – und trotz der Tatsache, dass Wolf seit einem Unfall am 2. April mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liegt. Norbert Ettenhuber (Grüne) kam auf 12,78 Prozent, Franz Niedermayr (FDP) auf 12,66 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 34 Prozent.
Offen ist nun allerdings, ob Wolf tatsächlich Landrat bleiben kann. Denn wie vor einigen Tagen bekanntgeworden war, leidet er in der Folge des tragischen Verkehrsunfalls an Amnesie – also an Gedächtnisstörungen.
Der Wahlleiter muss Wolf nun von seiner Wahl informieren und ihn außerdem auffordern, binnen einer Woche – nach Zustellung dieser Mitteilung – zu erklären, ob er die Wahl annimmt. Wird eine solche Erklärung von Wolf nicht abgegeben oder kann aus gesundheitlichen Gründen nicht abgegeben werden, so gilt die Wahl zum Landrat als abgelehnt.
In diesem Fall wäre die heute erfolgte Wahl komplett hinfällig und es müsste eine neue Wahl – wohl innerhalb von drei Monaten – stattfinden. Der Termin dafür würde von der Regierung von Oberbayern festgelegt. Für diese neuerliche Wahl müssten die Parteien ihre Kandidaten zunächst wieder in dem vorgeschriebenen Verfahren nominieren. Auch alle Parteien, die für heute keinen Bewerber ins Rennen geschickt hatten, könnten dann einen Kandidaten aufstellen.
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