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Laut aktuellen Prognosen wird die Ilmtalklinik-GmbH heuer ein Defizit von 4,45 Millionen Euro aus dem operativen Geschäft erwirtschaften.

Von Tobias Zell

Die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg bleibt in den tiefroten Zahlen. Nach einer heute dem Pfaffenhofener Kreistag präsentierten Prognose wird das Defizit aus dem laufenden Betrieb heuer 4,45 Millionen Euro betragen. Das Minus läge damit zwar immerhin etwa 350 000 Euro unter dem des Vorjahres, aber auch um rund 150 000 Euro höher, als im Wirtschaftsplan vorgesehen. Diese Zahlen legten Geschäftsführer Ingo Goldammer und Prokurist Christian Degen bei der Sitzung im Pfaffenhofener Sparkassen-Casino vor – als Grundlage dienten dabei die Daten aus den Monaten Januar bis einschließlich Mai.

Goldammer und Degen sollen bekanntlich ab dem kommenden Jahr als Doppel-Spitze fungieren und den wirtschaftlichen Sanierungskurs dann gemeinsam weiter vorantreiben sowie verantworten. Goldammer erläuterte, dass es in den vergangenen Monaten gelungen sei, die Anzahl der Überstunden deutlich zu senken. Standen zum Jahreswechsel noch 36 700 zu Buche, waren es Ende Mai nur mehr 32 700. Voran geht es offenbar auch beim Abbau der Kosten für Honorar-Kräfte im ärztlichen beziehungsweise pflegerischen Bereich. Insgesamt sieht der Wirtschaftsplan hier für heuer Ausgaben in Höhe von einer halben Million Euro vor, laut Goldammer wird man aber wohl tatsächlich deutlich unter diesem Ansatz bleiben.

Während der Wirtschaftsplan für dieses Jahr laut Goldammer 478,7 volle Stellen vorsieht, waren es zum Ende Mai lediglich 468,2. Das sei „eine gute Nachricht“, so der Geschäftsführer – denn damit sinken die Kosten. Die Überbesetzung im ärztlichen Bereich ist den Angaben zufolge auf eine temporäre Mehrbesetzung im gynäkologischen Bereich zurückzuführen. Die Unterbesetzung bei der Pflege ergibt sich aus nicht besetzten Stellen auf der Intensiv-Station aufgrund des Fachkräfte-Mangels – hier müssen notgedrungen externe Honorar-Kräfte herangezogen werden. 

Was die erbrachten Leistungen an den beiden Krankenhäusern angeht, so ergibt sich ein Bild mit Licht und Schatten für die ersten fünf Monate dieses Jahres. Zwar liegt man hier über dem Vorjahr, aber zugleich leicht unter dem Wirtschaftsplan. Besser als geplant läuft es zum Beispiel in der allgemein-chirurgischen Abteilung in Mainburg sowie in der Unfall-Chirurgie in Pfaffenhofen. Die Inneren Abteilungen zeigen eine deutlich positive Entwicklung.  

Auch die Geburtshilfe entwickelt sich sehr positiv, was nicht zuletzt an der Schließung in Schrobenhausen liegt: Die Ilmtalklinik-GmbH rechnet heuer mit etwa 750 Geburten, im vergangenen Jahr waren es rund 700. Die allgemein-chirurgische Abteilung in Pfaffenhofen sowie die Unfall-Chirurgie in Mainburg erreichen dagegen nach aktueller Prognose die geplanten Werte nicht. Die operative Gynäkologie liegt ebenfalls hinter den Erwartungen. 

Auf der Grundlage der Daten für Januar bis einschließlich Mai prognostizieren Goldammer und Degen jedenfalls für heuer ein Defizit aus dem laufenden Betrieb von 4,5 Millionen Euro. Zu tragen haben dieses Minus bekanntlich die beiden Landkreise Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) entsprechend ihrer Anteile an der Klinik-GmbH. Diese vorsichtige Prognose fällt damit etwas schlechter aus, als der Wirtschaftsplan es vorsieht – um die genannten rund 150 000 Euro. 

Zugleich bestehen Chancen und Risiken, die das Ergebnis noch positiv wie negativ  beeinflussen können. Zum einen habe man einige Puffer in die Kalkulation eingebaut, so Degen – etwa bei den Überstunden und den Kosten für Honorar-Kräfte. Ferner würden derzeit die Mietverträge mit den externen Anbietern an der Klinik angepasst – in der Folge rechne man mit deutlichen Mehreinnahmen. Auf der anderen Seite könnten sinkende Belegungs- beziehungsweise Patientenzahlen oder möglicherweise höhere Kosten für die Personal-Akquise das Ergebnis negativ belasten.

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