Bade-Verbot für fast alle Bade-Gewässer im Kreis Pfaffenhofen aufgehoben

Details: Do, 13.06.2024 15:44 Uhr

Im Biendl-Weiher darf weiterhin nicht geschwommen werden. Für den Kreis-Weiher liegen noch keine Labor-Ergebnisse vor. Hier die Details zu den untersuchten Stellen sowie aktuelle Hinweise des Gesundheitsamts.

(ty) Das allgemeine Bade-Verbot für alle vom Hochwasser betroffenen Bade-Gewässer im Kreis Pfaffenhofen, das am 5. Juni vom Gesundheitsamt ausgesprochen worden war, kann fast vollständig aufgehoben werden. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Landratsamts hervor. "Nur am Biendl-Weiher gilt das Bade-Verbot vorerst weiter", erklärt die Behörde. Zudem wird darauf hingewiesen, dass eine Wasser-Untersuchung für den Kreis-Weiher im Feilenmoos wegen weiterhin bestehender Überflutung noch nicht möglich war. Wir fassen nachfolgend die offiziellen Informationen zusammen.

"Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen der EU-Bade-Gewässer im Landkreis Pfaffenhofen (Heide-Weiher, Ebenhausener Weiher, Niederstimmer Weiher) sowie vier weiterer repräsentativer Badestellen des Landkreises Pfaffenhofen – hier Baarer Weiher, Oberstimmer See, Lorenzisee und Biendl-Weiher – liegen nun vor", heißt es wörtlich in der heute vom Landratsamt herausgegebenen Presse-Information. "Einzig die EU-Badestelle am Kreis-Weiher im Feilenmoos konnte aufgrund nach wie vor bestehender Überflutung nicht beprobt werden."

Vor-Ort-Betrachtungen der Gewässer durch Vertreter des Gesundheitsamts "ergaben zum Zeitpunkt der Probenahme keine Besorgnis hinsichtlich Verunreinigungen mit Mineralölen", so die Behörde. Nach Rücksprache mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) in Erlangen seien Untersuchungen hinsichtlich eventuell eingespülter chemischer Stoffe – von zum Beispiel angrenzenden Feldern – auch in stehenden Gewässern nicht notwendig, da eine Aufnahme der Stoffe über die Haut oder oral durch Verschlucken kleinster Mengen beim Schwimmen aufgrund des Verdünnungs-Effektes nicht relevant sei.

"Es können lediglich die vermehrten Nährstoff-Einträge zu Trübungen oder auch einer vermehrten Blaualgen-Blüte führen", erläutert das Landratsamt weiter und führt dazu aus: "Hier muss man der Natur die Zeit geben, die Wiederherstellung der Wasser-Qualität eigenständig zu regulieren." Aufgrund der vorgenommenen Gesamt-Beurteilung der Gewässer und der gemessenen Werte "muss das Bade-Verbot einzig am Biendl-Weiher aufgrund einzelner erhöhter Werte bestehen bleiben", so das aktuelle Fazit.

Betont wird in diesem Zusammenhang: "Bei Untersuchungen im Rahmen eines Bade-Verbotes gelten strengere Grenzwerte als während der Routine-Untersuchungen. "Für den Biendl-Weiher folgen daher Nachuntersuchungen." Diese sollten laut Behörde immer in einem ausreichenden Abstand erfolgen, um den Gewässern die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren.

Die Nachuntersuchung für den Biendl-Weiher sei daher für Kalender-Woche 26 geplant, kündigt das Gesundheitsamt an. Die Probenahme am Kreis-Weiher im Feilenmoos werde im Rahmen der regulären Untersuchungen der EU-Bade-Gewässer am kommenden Dienstag, 18. Juni, erneut versucht.

Am Ebenhausener Weiher wurden laut heutiger Mitteilung im Kinder-Bade-Bereich vereinzelt Cyanobakterien ("Blaualgen") nachgewiesen. "Die restlichen Untersuchungswerte erlauben, ebenso wie an den übrigen Bade-Gewässern, die Aufhebung des allgemeinen Bade-Verbotes, das im Rahmen des Hochwasser- und Starkregen-Ereignisses präventiv ausgesprochen wurde", fasst das Landratsamt zusammen. Die einzelnen Messwerte sollen in einer Übersicht auf der Homepage des Landratsamts "zeitnah" veröffentlicht werden. Zum Hintergrund: Bade-Verbot für alle von der Flut betroffenen Bade-Gewässer im Kreis Pfaffenhofen

Das Gesundheitsamt appelliert – trotz der Aufhebung des allgemeinen Bade-Verbotes – an die Eigenverantwortlichkeit der Menschen und rät, "auf das Baden zu verzichten, wenn man beispielsweise aufgrund von trübem Wasser, bis zu den Knien im Wasser stehend, die Füße nicht mehr sehen kann oder grüne/blaugrüne Algen-Teppiche im Wasser schwimmen". Die Behörde erklärt: "Bitte beachten Sie stets auch aufgestellte Hinweis-Schilder im Ufer-Bereich. Nach dem Baden sollten Sie möglichst duschen beziehungsweise sich danach gründlich abtrocknen und in jedem Fall die Bade-Bekleidung wechseln."

Zu bedenken sei auch, dass es sich hier um natürliche Bade-Gewässer handle, die – anders als Schwimmbäder oder Natur-Badeteiche – "keiner Wasser-Aufbereitung zugeführt werden und sich eigendynamisch, je Wetter- und Umgebungs-Bedingungen, verhalten". Bei Unsicherheiten oder Auffälligkeiten an den Bade-Gewässern, dürfe gerne das Gesundheitsamt kontaktiert werden.

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