Pfaffenhofener Kreischef beginnt heute mit der Wiedereingliederungs-Phase.
(ty) Knapp acht Monate nach seinem schweren Unfall ist der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) ab heute zurück im Landratsamt. Während einer zwei Wochen andauernden Wiedereingliederungs-Phase werde sich Wolf "schrittweise in die Amtsgeschäfte einarbeiten", teilte sein Büro in einer heute Mittag veröffentlichten Presseerklärung mit. Die Gesamtverantwortung trage in dieser Zeit weiterhin Vize-Landrat Anton Westner (CSU). "Ich freue mich auf die Arbeit und die persönlichen Begegnungen", wird Wolf zitiert.
"Mein Dank gilt meinem Stellvertreter Toni Westner, der die Amtsgeschäfte zum Wohl des Landkreises mit großem Einsatz geführt hat, und dem weiteren Stellvertreter Josef Finkenzeller, der während meiner Abwesenheit ebenfalls stärker belastet war“, erklärt Martin Wolf weiter.
Der in krankzeitsbedingter Abwesenheit im Mai mit fast 75 Prozent wiedergewählte Landrat beginnt nach Angaben seines Büros die heute gestartete Wiedereingliederungs-Phase zunächst mit einer Arbeitszeit von täglich vier Stunden. Das Pensum werde stufenweise erhöht. "Landrat Martin Wolf ist deshalb in einer Übergangszeit nur eingeschränkt erreichbar", so ein Behörden-Sprecher.
Der CSU-Politiker, mit dem Zweirad unterwegs, war am 2. April in den folgenreichen Unfall verwickelt worden. Das Unglück ereignete sich gegen 12.05 Uhr auf der A 99 in Richtung Stuttgart. Wolf wurde auf dem Verzögerungsstreifen der Anschlussstelle München-Neuherberg von einem Auto erfasst. Eine 53-jährige VW-Fahrerin war nach Angaben der Polizei mit ihrem Pkw auf das vor ihr fahrende Honda-Motorrad des 61-Jährigen aufgefahren.
Wolf wurde mit schweren Verletzungen per Rettungshubschrauber in ein Klinikum geflogen. An der heißen Phase des Wahlkampfs konnte er damit gar nicht aktiv teilnehmen. Unter dem Motto „Wir für Martin“ warben seine Parteifreunde derweil für ihn um Unterstützung. Das Drama fand einen weiteren tragischen Höhepunkt, als wenige Tage vor der Wahl bekannt wurde, dass Wolf durch den Unfall an Amnesie leidet – sprich: Gedächtnisstörungen beziehungsweise Erinnerungslücken hat.
Das Ergebnis, das Wolf am 7. Mai bei der Landrats-Wahl erhielt, war sensationell. Auf Wolf entfielen überwältigende 74,6 Prozent der Stimmen – das waren 24 746. Bei Norbert Ettenhuber von den Grünen machten 4237 Bürger ihr Kreuzchen, das entspricht 12,77 Prozent. FDP-Kandidat Franz Niedermayr konnte 4188 Stimmen auf sich vereinen, das bedeutete 12,63 Prozent. Am 2. August begann die zweite Amtszeit von Martin Wolf, während er sich im Krankenstand befand.
Mitte Oktober, als sich Wolf nach seiner Entlassung aus der Klinik bereits auf Heim-Reha befand, gab er unserer Zeitung ein großes Interview, das Sie hier hören.
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