Die Pfaffenhofener Klinik rüstet auf

Details: Mo, 27.08.2018 12:07 Uhr

Investitionen in Medizin-Technik und innovative Verfahren. Neue Geräte für Kardiologie und Intensiv-Medizin.

(ty) „Wir möchten den Menschen in unserem Einzugsgebiet die bestmögliche Versorgung bieten“, sagt Ingo Goldammer, Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg. Laut heutiger Mitteilung wurde am Standort Pfaffenhofen in moderne Medizin-Technik sowie innovative Verfahren investiert. Die Fachbereiche Kardiologie und Intensiv-Medizin haben neue Geräte bekommen.

„Ich weiß, wie schwierig Investitionen in Zeiten knapper Gelder sind“, sagte Andrea Riemenschneider, Chefärztin der Kardiologie an der Ilmtalklinik. „Umso mehr schätze ich die Unterstützung mit innovativen Geräten, die uns helfen, unsere Abteilung stets weiter zu entwickeln.“ Bekanntlich schreibt die Ilmtalklinik-GmbH seit Jahren ein Minus von mehreren Millionen Euro per anno aus dem laufenden Betrieb. Zu decken haben dieses die Landkreise Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) entsprechend ihrer Gesellschafter-Anteile. Das Defizit, das zuletzt bis zu 5,1 Millionen Euro betrug, soll heuer auf knapp vier Millionen Euro reduziert werden.

Die Kardiologie hat laut Mitteilung aus der Klinik-GmbH ein neues Langzeit-EKG-System und ein hochmodernes Diagnosegerät, ein so genanntes OCT bekommen. „OCT steht für optische Kohärenz-Tomographie und erlaubt den Blick ins Innere der Koronar-Gefäße während einer Herzkatheter-Untersuchung“, erklärt Klinik-Sprecherin Bianca Frömer. Die Abteilung Anästhesie sei mit zwei Intensiv-Transport-Trolleys und zwei Bronchoskopie-Türmen ausgestattet worden.

Die Diagnostik mit einem OCT-Gerät komme insbesondere Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) zugute – die häufigste Form einer Herzerkrankung, die zirka 1,5 Millionen Menschen in Deutschland betreffe. Die neue Untersuchungs-Technik kombiniere während einer Herzkatheter-Untersuchung Daten aus der klassischen Angiographie mit Informationen über die Gefäßwand, über die Art und das Ausmaß von Ablagerungen. „Die hervorragende optische Auflösung basiert auf der Verwendung von Infrarotlicht“, erklärt Frömer. „Dieses wird von einem dünnen Katheter ausgesendet, der in das Gefäß vorgeschoben wird.“

Die daraus gewonnenen dreidimensionalen Live-Bilder direkt aus der Wand der Herzkranz-Gefäße ermöglichen den Angaben zufolge genaue Einschätzungen über deren Zustand. „Durch die zusätzlichen Informationen können Ärzte die bestmögliche Therapie-Entscheidung für ihre Patienten treffen, da sie – im Gegensatz zu bisherigen Technologien – noch detailliertere Informationen über das Ausmaß und die Beschaffenheit der Verengungen in den Gefäßen und über deren Struktur erhalten“, heißt es in einer Mitteilung aus der Ilmtalklinik. Und Chefärztin Riemenschneider sagt: „Das OTC- Verfahren bietet einen präzisen Blick in das Innere der Herzkranz-Gefäße und daraus resultierend mehr Sicherheit für den Patienten.“

Deutliche Vorteile gegenüber dem bisher verwendeten System weise das neue Langzeit-EKG auf: Es sei genauer und unterstütze die Auswertung besser. „Das Langzeit-EKG wird eingesetzt bei allen Arten von Herzrhythmus-Störungen, aber auch bei unklaren Synkopen oder bei Schlaganfällen sowie beim Klären von Schrittmacher-Indikationen“, erläutert Frömer.

Auch Andreas Kinskofer, Leitender Oberarzt der Anästhesie und Intensivmedizin an der Ilmtalklinik, freut sich über die neuen Geräte: „Die Intensiv-Transport-Trolleys und die Bronchoskopie-Türme erleichtern uns die Arbeit auf der Intensivstation sehr“, sagt er. Ein Intensiv-Transport-Trolley diene der Überwachung und Beatmung eines Intensiv-Patienten beim Transport, beispielsweise vom OP auf die Intensiv-Station oder von der Intensiv-Station zu einer Untersuchung. Alle notwendigen Gerätschaften und Notfall-Materialien seien hier auf kleinem Raum praktisch verstaut. Der Trolley biete dem Personal eine Arbeits-Erleichterung sowie dem Patienten mehr Sicherheit.

Andreas Kinskofer, Leitender Oberarzt der Anästhesie und Intensiv-Medizin, freut sich über die Intensiv-Trolleys und die Bronchoskopie-Türme.

Die Bronchoskopie-Türme wurden nach Angaben der Klinik-GmbH auf ein Einweg-System umgestellt, "was ebenfalls mehr Sicherheit für den Patienten bedeutet, dem Personal die aufwändige Aufbereitung erspart und trotzdem kostengünstiger ist". Durch die unterschiedlichen Aufsätze sei jetzt auch die Bronchoskopie von Kindern möglich. „Im OP und auf der Intensiv-Station sind damit identische Bronchoskopie-Arbeitsplätze vorhanden – was den Mitarbeitern die Arbeit sehr erleichtert“, sagt Frömer, „da der Transport zwischen den Einsatzbereichen wegfällt und keine unterschiedlichen Systeme verwendet werden“.