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Angepeilt war für das vergangene Jahr ein Minus von 3,99 Millionen Euro, zuletzt ging man von 4,8 Millionen aus, zu Buche stehen nun 4,2 Millionen. Damit setzt sich ein positiver Trend fort.

Von Tobias Zell

Die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg hat das vergangene Jahr deutlich besser abgeschlossen, als jüngst prognostiziert worden war. Wie Landrat Martin Wolf (CSU), zugleich Chef des Klinik-Aufsichtsrats, heute bekannt gegeben hat, steht aus dem operativen Geschäft ein Minus von 4,2 Millionen Euro zu Buche. Das ist zwar etwas schlechter, als die ursprünglich anvisierten 3,99 Millionen Euro, aber auch viel besser, als die zuletzt angenommenen 4,8 Millionen Euro. Damit setzt sich der positive Trend nun doch fort. Im Jahr 2015 war noch ein Defizit von gut 5,1 Millionen Euro geschrieben worden. Heuer rechnet man mit zirka vier Millionen Euro.

Insider hatten das für das vergangene Jahr ursprünglich angepeilte Defizit von nur mehr 3,99 Millionen Euro von Anfang an als sehr ambitioniert betrachtet. Das werde, so hieß es hinter vorgehaltener Hand, überhaupt nur dann möglich sein, wenn auf der Einnahmen-Seite alles nach Plan läuft sowie auf der Sachkosten-Seite weiter optimiert werden kann – und wenn nichts, aber auch gar nichts, dazwischenkommt. Allerdings kam etwas dazwischen.

Unsere Zeitung hatte bereits Ende Oktober vergangenen Jahres darüber berichtet, dass die ungeahnt lange Vakanz der Chefarzt-Stelle in der Allgemein- und Viszeral-Chirurgie die Klinik wohl mehrere hunderttausend Euro kostet und sich damit auch auf das Jahres-Ergebnis niederschlagen dürfte. Ende März 2018 hatte Chefarzt Reinhard Lange die Ilmtalklinik-GmbH offiziell verlassen, bereits für April wollte man einen Nachfolger präsentieren. Doch es zog sich hin. Aus gut informierten Kreisen verlautete, dass mit der Suche nach einem neuen Chefarzt wohl zu spät begonnen worden war und dass sie vielleicht auch nicht intensiv genug betrieben worden sei.

 

Zum 1. November hatte Achim Hessenberger schließlich die Chefarzt-Stelle angetreten. Jedenfalls hatte die mehrmonatige Vakanz dieses wichtigen Postens – die Abteilung wurde übergangsweise von Oberarzt Franz Richichi geleitet – auch eine finanzielle Dimension. Das hatte Aufsichtsrat-Chef Wolf dann auch gegenüber unserer Redaktion bestätigt. Die Stellen-Vakanz bescherte nämlich sinkende Fallzahlen. Und das wirkte sich auf den Jahres-Umsatz der Klinik-GmbH aus. Nach Informationen unserer Zeitung lag aber noch mindestens eine weitere medizinische Abteilung im vergangenen Jahr beim Umsatz hinter den angepeilten Zahlen.

Auch vor diesem Hintergrund war – wie berichtet – zuletzt davon ausgegangen worden, dass statt minus 3,99 Millionen Euro am Ende minus 4,81 Millionen Euro stehen dürften. Dass es nun doch nur 4,2 Millionen Euro Defizit geworden sind, hat nach Informationen unserer Zeitung mehrere Gründe. So konnten offenbar im Personal-Bereich finanzielle Rückstellungen – etwa für Überstunden, wegen Urlaub oder Altersteilzeit – in größerem Umfang als zunächst geplant aufgelöst werden. Außerdem sollen Vertrags-Verhandlungen im Bereich von Anschaffungen besser gelaufen sein, als gedacht – wodurch die Sachkosten weiter gesenkt werden konnten.

 

Ferner fielen offenbar, vereinfacht gesagt, Rückstellungen für Krankenkassen geringer aus, als zuletzt angenommen. Und die zuletzt genannten 4,8 Millionen Euro waren mutmaßlich auch extrem vorsichtig – denn man wollte wohl vermeiden, dass man sich am Ende noch ein zweites Mal für dasselbe Jahr nach unten korrigieren muss. Wenn es um das Defizit der Klinik-GmbH geht, dann soll es vor allem eines nicht mehr geben: böse Überraschungen. 

Denn die Ilmtalklinik-GmbH steckt bekanntlich seit mehreren Jahren in den tiefroten Zahlen. Das Defizit aus dem laufenden Geschäftsbetrieb ist alljährlich von den Landkreisen Pfaffenhofen (85 Prozent) und Kelheim (15 Prozent) – den beiden Gesellschaftern – entsprechend ihrer Anteile auszugleichen; die baulichen Investitionen in den beiden Häusern hat in der Regel der jeweilige Landkreis zu tragen. Das bislang höchste Minus aus dem operativen Geschäft der Krankenhaus-GmbH stand im Jahr 2015 zu Buche – die gut 5,1 Millionen Euro hatten damals die Alarmglocken schrillen lassen.

 

Seither wird intensiv an der wirtschaftlichen Sanierung der beiden Krankenhäuser gearbeitet. Wie die Zahlen dokumentieren, verringerte sich seither das Defizit – allerdings nicht in der Geschwindigkeit und in dem Umfang, wie sich das mancher erhofft hatte. Für das Jahr 2016 stand ein operatives Defizit von 4,8 Millionen Euro zu Buche. Im Jahr 2017 wurde es zwar dann etwas besser, aber schlechter als erwartet: Der Wirtschaftsplan hatte ursprünglich ein Minus von 4,3 Millionen Euro vorgesehen, im Laufe des Jahres war dann von 4,7 Millionen beziehungsweise sogar 4,9 Millionen Euro die Rede – am Ende waren es 4,5 Millionen Euro Defizit.

Für das Jahr 2018 war man zwar laut Wirtschaftsplan von einem Minus in Höhe von 3,99 Millionen Euro ausgegangen, zuletzt rechnete man dann allerdings mit einem Defizit von 4,8 Millionen Euro. Laut heutiger Mitteilung sind es also doch nur 4,2 Millionen Euro geworden. Damit wurde das angepeilte Ziel beinahe erreicht. Somit zeigt sich in der Tat die Fortsetzung eines positiven Trends bei der Reduzierung des jährlichen Defizits aus dem laufenden Betrieb: Das Minus reduzierte sich von 5,1 Millionen Euro (2015) über 4,8 Millionen (2016) und 4,5 Millionen (2017) auf zuletzt 4,2 Millionen Euro.

 

Eine im Sommer 2016 von dem renommierten Beratungs-Unternehmen "Ernst & Young" vorgelegte Expertise war bekanntlich zu der Einschätzung gelangt, dass es an der Klinik-GmbH mit ihren beiden Standorten ein beachtliches finanzielles Potenzial zu heben gibt. Demnach – so hieß es damals – ließe sich das Ergebnis aus dem laufenden Betrieb bis zum Jahr 2019 schrittweise um sage und schreibe 4,1 Millionen Euro per anno verbessern. Will sagen: Die beiden Kliniken würden demnach zusammen nur mehr ungefähr eine Million Euro pro Jahr Minus machen. Davon spricht inzwischen keiner mehr. Für heuer wird mit einem Defizit zwischen 3,99 Millionen und etwa 4,1 Millionen Euro gerechnet.

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